„Die Arbeit unserer 270 Mitgliedsunternehmen beruht auf derselben Wertgrundlage: Unsere Mitgliedsunternehmen haben sich erklärt, auf der Basis des AKG-Verhaltenskodex, Verantwortung für unsere Gesellschaft zu tragen. Wir wollen für Patientinnen und Patienten die beste Arzneimittelversorgung bereitstellen.

Den gesamten Beitrag von Dr. Kai Joachimsen sehen Sie auch unten im Video!

In seinem Bericht zur Lage wies der AKG-Vorsitzende, Christoph Harras-Wolff, daraufhin, dass wir „in dem berechtigten Streben nach einem Leben in dauerhaftem Frieden , jedenfalls in Europa, gutgläubig die Realität und die Warnhinweise ausgeblendet haben. Es wäre auch zu schön gewesen. Die Illusion der Sicherheit in Frieden und Freiheit in Europa hat gewaltige Risse bekommen.“

Harras-Wolff betonte gleichzeitig : „ Aber es gibt auch Hoffnung: Europa hat sich untereinander, aber auch mit Amerika wieder eng vereint und vielleicht doch aus der Vergangenheit für die Zukunft gelernt. Wir werden mit den neuen Entwicklungen in Europa leben und den Herausforderungen auf vielen Gebieten stellen müssen. Die Demokratie erlebt eine ihrer größten Bewährungsproben der Nachkriegszeit und auch unsere Freiheit wird ca. 1000 Km von uns entfernt mit beispiellosem Patriotismus  verteidigt. Unsere Werte sind nicht verhandelbar und bleiben die Lebensader unserer Gesellschaft.“

Die gesamte Rede von Herrn Harras-Wolff sehen Sie unten im Video!

In den anschließenden Impulsvorträgen setzen sich die Referenten mit speziellen Themen im Rahmen der Digitalisierung auseinander, denen sie sich in Ihrer beruflichen Praxis besonders widmen.

Herr Prof. Dr. jur. Heinz-Uwe Dettling stellte zu Beginn seines Vortrags die Auftaktfrage:

„Die Schaffung von KI-Algorithmen erinnert sehr an Goethes Zauberlehrling: Wird der Mensch am Ende verzweifelter Zauberlehrling bleiben oder weiterhin der Zaubermeister sein?“

Sein Fazit konzentrierte Prof. Dettling auf drei Kernaussagen:

1. Regeln und Entscheidungen sind Schlüsselelemente menschlicher Überlegenheit und Kontrolle.
2. Mit der Schaffung autonomer Regel- und Entscheidungs-Algorithmen (= KI) rückt die Technik in den Bereich der Geisteswissenschaften als bisheriger Domäne des Menschen vor.
3. Die Technisierung von Regeln und Entscheidungen bedeutet einen fundamentalen „Technologietransfer“ vom Menschen auf Maschinen und damit eine völlig neue Herausforderung für die Selbstbestimmung der Menschen, wie sich eindrucksvoll am Beispiel von Gesichtserkennungs-Algorithmen, eDiscovery-Algorithmen, etc. zur Kontrolle der Einhaltung normativer Regeln durch Menschen (Compliance) zeigt.

Die gesamte Rede von Herrn Prof. Dettling sehen Sie unten im Video!

Frau Dr. jur. Constanze Püschel richtete in ihrem Vortrag ihr Augenmerk auf die aktuelle Entwicklung im Bereich der Gesundheit-Apps. Ein wichtiger Aspekt sei dabei die Haftungsfrage. Sie skizzierte am Beispiel einer Migräne- App, die am Ende auch eine Dosierungs- und Therapieempfehlung abgebe, wie schnell ein Konflikt zur Therapie des Hausarztes entstehen könne. Im Schadensfall stellt sich unweigerlich die Haftungsfrage. Klar sei, dass sich Haftung an den geltenden Standards orientieren müsse. Aber es stelle sich zugleich die Frage, wie diese Standards aussehen. Die Verantwortung für bestimmte Entscheidungen müsse gegebenenfalls neu verteilt werden. Das gelte insbesondere für die Eigenverantwortung des Patienten.

Die gesamte Rede von Frau Dr. Püschel sehen Sie unten im Video!

In der anschließenden Podiumsdiskussion haben die Referenten unter der Moderation von Tom Mühlmann, Chief Digital Officer des BPI e.V., die gesamte Thematik gemeinsam erörtert. Bereichert wurde die Runde von Herrn Oliver Kirst, Geschäftsführer der Servier Deutschland GmbH.

Die Gesprächsteilnehmer wiesen in Ihren Beiträgen daraufhin, dass nicht nur die Geschäftsprozesse im Unternehmen  sich den Auswirkungen der Digitalisierung anpassen müssten, sondern auch die Compliance-Management Systeme (CMS) selbst. Bereits heute seien intelligente Technologien zur Kontrolle rechtlicher Vorgaben verfügbar. Bei jedem CMS kommt es darauf an,  Mitarbeiter/innen als mündige Personen zu verstehen und sie gleichzeitig stetig zu informieren und dabei zu unterstützen, gute – und somit zwangsläufig regelkonforme – Entscheidungen zu treffen. Compliance sei somit auch immer eng mit dem Pflichtbewusstsein, Denken und Handeln des einzelnen Mitarbeiters verknüpft. Denn im Zentrum von Technologie, Gesellschaft, Business und Recht steht der Faktor Mensch.

Auszüge aus der Podiumsdiskussion sehen Sie Im Video – Impressionen unserer 16. AKG Mitgliederversammlung